Endlich erfüllt arbeiten - Dein Podcast für Karriere und berufliches Ankommen

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu "Endlich erfüllt arbeiten", dein Podcast für Karriere

00:00:09: und berufliches Ankommen.

00:00:10: Mein Name ist Janika Störr und ich unterstütze Menschen dabei, ihren Platz in der Arbeitswelt

00:00:15: zu finden.

00:00:16: Ich habe heute ein Thema für dich mitgebracht, das total wichtig ist in Sachen berufliche

00:00:21: Erfüllung.

00:00:22: Es geht um das Thema Sinnhaftigkeit.

00:00:24: Nicht immer sind wir in der Position, wo wir einen Job wechseln können, wo wir einen

00:00:29: Sinnstift naches Umfeld suchen können, wo wir die Veränderung anstreben können, die

00:00:35: es eigentlich bräuchte, um wirklich erfüllt und sinn erfüllt auch zu arbeiten.

00:00:39: Manchmal sind wir angewiesen auf unseren Job, weil wir einen Kredit bedienen müssen, weil

00:00:45: wir pflegebedürftige Eltern haben und dass all unsere Kapazitäten schluck.

00:00:49: Also es gibt viele Gründe, aus denen eine Veränderung möglicherweise nicht in Erwägung

00:00:55: gezogen werden kann zum jetzigen Zeitpunkt.

00:00:57: Und wenn du dich in Arbeitsumständen befindest, die wütrig sind, die dir nicht gut tun, die

00:01:04: dir jede Energie rauben, dann ist diese Folge für dich.

00:01:08: Denn ich habe mal zusammengefasst, was du tun kannst, um trotz wideriger Arbeitsumstände

00:01:14: Sinn erleben, in deine Arbeit herstellen zu können.

00:01:17: Und dabei wünsche ich dir ganz viel Freude.

00:01:20: Bevor es aber in die Folge geht, möchte ich dich noch mal einladen zu meinem Online-Seminar.

00:01:25: Es ist kostenfrei, findet statt am 16.09. um 20 Uhr und du kannst dich anmelden über

00:01:31: den Link in den Shownotes.

00:01:32: Ich zeige dir in diesem Seminar, was du tun kannst, wenn du tatsächlich offen auch bist,

00:01:38: dafür eine sinnstiftendere Arbeit zu suchen, also nicht nur im aktuellen Umfeld etwas zu

00:01:42: verändern, sondern dich wirklich mal auf die Suche zu machen und Grundlegend zu schauen,

00:01:46: was dich überhaupt mit Sinn erfüllt, für welches Thema du dich überhaupt einsetzen

00:01:50: möchtest.

00:01:51: Nimm gerne Teilamt Online-Seminar am 16.09. um 20 Uhr, den Link findest du wie gesagt

00:01:58: in den Shownotes.

00:01:59: Ich wünsche dir jetzt viel Freude bei dieser Folge, dein Janik.

00:02:02: Warum ist Sinnhaftigkeit in der Arbeit eigentlich so wichtig für berufliche Erfüllung?

00:02:12: Ich glaube, das liegt auf der Hand, denn wer sieht, dass sein Tun eine Wirkung erzielt,

00:02:18: denn Mehrwert im Leben von anderen leistet und Wertschätzung auch dafür empfängt, was

00:02:23: er tut, der empfindet einfach eine tieferen Zufriedenheit und man kann auch sagen, dass

00:02:29: er ein langfristigeres Wohlbefinden hat.

00:02:32: Also Studien zeigen es ganz klar, dass das Thema Sinn in der Arbeit wichtig ist, um motiviert

00:02:38: zu sein, produktiv zu sein, besser mit Stress umgehen zu können und auch ein zufriedeneres

00:02:44: Leben im Allgemeinen führen zu können.

00:02:46: Was aber passiert, wenn wir das Gefühl haben, diesen Sinn oder diese Sinnhaftigkeit zu verlieren

00:02:53: oder in unserem Arbeitsumfeld gar nicht erst zu finden?

00:02:56: Vielleicht steckst du gerade in einer solchen Situation, dass du abends nach Hause kommst

00:03:00: und dir denkst, warum mache ich das ja eigentlich alles, ist doch alles für die Katz.

00:03:04: Wer oder was sieht einen Mehrwert aus meiner Arbeit?

00:03:07: Also wenn ich an mein früheres Arbeitsleben denke, dann ging es mir definitiv so, ich

00:03:12: kam abends nach Hause und dachte, was hat das jetzt eigentlich genutzt?

00:03:16: Wem hat das etwas gebracht, dass ich irgendwie für bedeutsam empfinde?

00:03:21: Ich habe E-Mails beantwortet, Telefonate geführt, Systemeingaben gemacht, Verträge geschrieben,

00:03:26: Briefe verschickt, aber eigentlich war ich ja Personalerin geworden, um anderen Menschen

00:03:31: gutes Arbeiten zu ermöglichen, um sie weiterentwickeln zu können, um ihnen Raum zu geben,

00:03:37: eine gute Arbeit machen zu können.

00:03:38: Und all das war aus meiner Sicht gar nicht so möglich in meiner Rolle als Personalerin.

00:03:43: Und das hat mich ziemlich frustriert.

00:03:46: Ich war damals in einer Position, dass ich ziemlich frei war und mir leisten konnte,

00:03:52: aus dem Unternehmen herauszugehen und mich auszuprobieren, mich auf die Suche machen zu

00:03:55: können nach dem, was mich erfüllt und was mir eben auch sinnstiftet.

00:03:59: Nicht jeder hat aber diese Möglichkeit.

00:04:01: Und manchmal sind wir in einer Situation gefangen, sagen wir mal, weil wir uns finanziell

00:04:07: verhoben haben oder weil wir sehr, sehr finanziell darauf angewiesen sind, diese Einnahmen zu

00:04:11: haben und uns gar keinen Wechsel leisten könnten.

00:04:14: Vielleicht haben wir aber auch gar keine Energie für einen Jobwechsel, weil wir an demenzerkrankte

00:04:19: Eltern haben.

00:04:20: Also es kann ganz viele unterschiedliche Gründe geben, die uns davon abhalten, den Job zu

00:04:25: wechseln.

00:04:26: Und genau für diese Situation gibt es aber auch Wege, wie wir die erlebte Sinnhaftigkeit

00:04:32: steigern können in unserer Arbeit.

00:04:34: Bevor wir uns jetzt aber mit ganz konkreten Strategien beschäftigen, die du anwenden kannst,

00:04:39: um mehr Sinnhaftigkeit in deinem aktuellen, möglicherweise unguten Arbeitskontext zu

00:04:44: finden, möchte ich dir noch ein Buch vorstellen, das total wichtig ist in der Sinndebatte.

00:04:51: Und zwar ist das Buch von Viktor Frankl, also es ist eigentlich so ein Grundlagenwerk.

00:04:56: Also in jedem Buch, das ich gelesen habe zum Thema Sinnhaftigkeit und ich habe letztes

00:04:59: Jahr oder vorletztes Jahr war es sehr, sehr viele Bücher dazu gelesen.

00:05:03: In jedem einzelnen Buch war das Buch von Viktor Frankl, war Psychologe und hat in seinem

00:05:08: Buch trotzdem ja zum Leben sagen, beschrieben, wie er und andere Insassen vom Konzentrationslager

00:05:15: psychisch überleben konnten, indem sie einen inneren Sinn fanden, selbst unter den entsetzlichsten

00:05:21: Bedingungen im Konzentrationslager.

00:05:22: Frankl hat dann später auch die Logotherapie entwickelt, das ist eine Form der Psychotherapie,

00:05:29: die auf der Annahme basiert, dass der tiefste Antrieb des Menschen daran besteht, einen

00:05:33: Sinn im Leben zu finden.

00:05:35: Also Grundlagenwerk für alle, die sich mit dem Thema Sinnhaftigkeit beschäftigen wollen.

00:05:40: Es ist definitiv eine harte Geschichte und gleichzeitig zeigt sie, dass selbst unter

00:05:45: widrigsten Umständen das Thema Sinnhaftigkeit total wichtig ist und dass wir Einfluss nehmen

00:05:50: können, dass wir eine innere Freiheit haben, die uns niemand, wirklich niemand, wegnehmen

00:05:55: kann.

00:05:56: Also Viktor Frankls Buch "Drotz dem Jahr zum Leben sagen, ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager",

00:06:03: also der Originaltitel ist übrigens "Mans Search for Meaning" ist ein wirklich sehr,

00:06:08: sehr bewegendes Werk, das Frankls Erfahrungen als Holocaust-Überlebender und seine Überlegungen

00:06:13: zur Bedeutung des Lebens in extremen Situationen beschreibt.

00:06:16: Die Kernaussagen des Buches habe ich hier einmal für dich zusammengefasst.

00:06:20: 1.

00:06:21: Der Wille zum Sinn

00:06:23: Im Zentrum von Frankls Philosophie steht die Überzeugung, dass der Wille zum Sinn die

00:06:28: primäre Motivation eines Menschen ist.

00:06:31: Frankl argumentiert, dass im Menschen nicht primär nach Vergnügen oder Machtstreben,

00:06:35: sondern eben danach Sinn und Bedeutung in ihrem Leben zu finden.

00:06:40: Selbst in schwierigsten Lebenssituationen kann dieser Sinn dann helfen, das Leben als

00:06:44: lebenswert zu erachten.

00:06:46: Eine zweite Kernaussage ist, dass wir Sinn trotz Leid finden können.

00:06:52: Victor Frankl beschreibt eindrücklich wie Menschen auch in den extremsten und grausamsten

00:06:56: Situationen wirklich, wie denen im Konzentrationslager einen Sinn im Leben finden können.

00:07:01: Er hat beobachtet, dass diejenigen, die einen Sinn für ihr Leiden fanden, sei es zum Beispiel

00:07:07: die Hoffnung nach dem Krieg ihre Familie wiederzusehen oder eben ihre Erfahrungen in Form

00:07:12: eines Buches weiterzugeben, dass die Menschen eine höhere Überlebenschance fürs Konzentrationslager

00:07:19: hatten als andere.

00:07:20: Und auch er selbst hat es so gemacht.

00:07:22: Er selbst hat sich immer wieder das Bild vor Augen gehalten, dass er irgendwann mal

00:07:27: einen Vortrag hält, dass er sein Wissen weitergibt, das er im Konzentrationslager gewonnen hat.

00:07:33: Und dieses Bild eben, seine Erfahrungen weitergeben zu können und daraus lernen zu können, das

00:07:39: hat ihn so motiviert durchzuhalten und das zu überstehen und dem Leiden im Prinzip einen

00:07:45: Sinn zu geben.

00:07:46: Er betont dabei, dass Leiden einen Sinn bekommen kann, wenn man es eben als Teil einer größeren

00:07:52: Aufgabe oder Verantwortung versteht.

00:07:54: Was ich auch sehr spannend finde, ist die letzte der menschlichen Freiheiten, so nennt er das.

00:07:59: Das ist eine zentrale Botschaft des Buches, dass es eine letzte unantastbare menschliche

00:08:05: Freiheit gibt, nämlich die Freiheit, seine Einstellung gegenüber den Umständen zu wählen.

00:08:10: Auch wenn die äußeren Umstände entsetzlich sind und nicht verändert werden können, bleibt

00:08:16: dem Menschen immer noch die Freiheit, seine innere Haltung zu diesen Umständen zu bestimmen.

00:08:21: Diese Fähigkeit zu inneren Freiheit gibt dem Menschen seine Würde und Selbstbestimmung.

00:08:26: Er betont, dass mit der Freiheit seinen Sinn zu wählen auch eine große Verantwortung einhergeht,

00:08:32: dass nämlich jeder Mensch für seine eigene Lebensgestaltung verantwortlich ist und auch

00:08:37: selbst herausfinden muss, wofür es sich zu leben lohnt.

00:08:41: Diese Verantwortung ist aber nicht nur eine Last, sondern sie ist auch eine Chance, das

00:08:45: Leben bewusst und erfüllt zu leben.

00:08:47: Ein Thema, das er auch noch betont ist, dass der Sinn in Leben ganz individuell und einzigartig

00:08:53: ist.

00:08:54: Es gibt also keinen universellen Sinn, der für alle Menschen gleichermaßen gilt, sondern

00:08:58: jeder einzelne Mensch kann seinen eigenen Sinn finden, muss seinen eigenen Sinn finden,

00:09:04: der sich in spezifischen Herausforderungen oder Möglichkeiten auch seines Lebens manifestiert.

00:09:09: Viktor Frankl beschreibt die Liebe als die höchste und endgültige Erfüllung der Menschen.

00:09:14: "In der Liebe sieht er den tiefsten Sinn des Lebens, da sie es dem Menschen ermöglicht,

00:09:19: das Wesen eines anderen Menschen zu erkennen und anzuerkennen.

00:09:22: Diese Erkenntnis verleiht dem Leben Sinn und gibt dem Menschen die Kraft, selbst die härtesten

00:09:26: Prüfungen zu überstehen."

00:09:27: In seinem Buch "Trotz im Jahr zum Leben sagen" zeigt Viktor Frankl, dass es auch in den

00:09:32: dunkelsten Zeiten möglich ist, einen Sinn zu finden und das Leben zu bejahen.

00:09:36: Sein Werk ist wirklich super inspirierend und wird wirklich nicht umsonst überall zitiert.

00:09:43: Es ist wirklich ein Eckpfeiler, wenn es um das Thema Sinnhaftigkeit geht, denn er selbst

00:09:48: hat es mit erlebt, bei anderen mit erlebt, aber auch selber erlebt und später ja auch

00:09:54: viele Menschen begleitet und als Psychologe da auch weitergearbeitet und hat seine Vision

00:10:01: eigentlich wahr werden lassen, seine Erlebnisse weiterzugeben, Erkenntnisse daraus zu ziehen

00:10:07: und andere Menschen dadurch Hoffnung und Mut zu machen.

00:10:10: Wie lassen sich jetzt seine Erkenntnisse auf unser Arbeitsleben übertragen?

00:10:16: Also eigentlich ganz simpel.

00:10:17: Denn zuallererst, wir haben die Verantwortung und wir haben auch eine gewisse Freiheit,

00:10:22: Sinn finden zu können in dem, was wir tun.

00:10:25: Wenn wir wirklich an den äußeren Umständen nichts verändern können oder die Kraft nicht

00:10:30: haben oder was auch immer, also wir können nicht die äußeren Umstände verändern, dann

00:10:35: haben wir immer noch die Möglichkeit unsere innere Einstellung zu verändern und durch

00:10:41: Bedeutungszuschreibung oder eine Grundlage zu verändern.

00:10:44: größere Aufgabe, die wir uns vornehmen, Sinn zu schaffen und selber einen Sinn zu schenken.

00:10:50: Und das ist auch aus der Sinnforschung eine Erkenntnis.

00:10:54: Sinn ist ein Produkt einer Zuschreibung.

00:10:56: Das heißt, nur wir selbst können einen Sinn generieren, indem wir eine Sache oder unserem

00:11:01: Tun auch Sinn zuschreiben.

00:11:03: Das heißt, kein Arbeitgeber kann Sinnstiften des Arbeiten ermöglichen.

00:11:08: Es ist immer der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin selbst, die die Bedeutung zuschreibt.

00:11:13: Wenn eine Sache für uns keine Bedeutung hat, wenn wir in keiner inneren Beziehung zu etwa stehen,

00:11:19: dann wird sich das Gefühl von Sinn erleben auch nicht einstellen.

00:11:22: Das heißt, es ist super individuell, aber wir selbst sind diejenigen, die diese Bedeutung einfach zuschreiben können.

00:11:28: Kommen wir zu den Strategien, die du in deinem Alltag einsetzen kannst, um dein Sinn erleben zu steigern.

00:11:35: Ich habe dir verschiedene Ideen mal mitgebracht und die werden mehr oder weniger intensiv für dich funktionieren.

00:11:41: Probier einfach aus, was für dich klappen kann.

00:11:45: Es ist ein Angebot und ich denke, du kannst dich ganz gut durchprobieren, um dann für dich selber zu schauen,

00:11:51: was fruchtet und wodurch du deinen Sinn erleben steigern kannst.

00:11:55: Zuallererst, Sinn durch Wertschät zum kleiner Dinge.

00:11:58: Finde täglich einen Aspekt deiner Arbeit, der dir Freude bereitet oder den du als wertvoll empfindest.

00:12:04: Das kann zum Beispiel einen Moment der Ruhe sein, ein Erfolgserlebnis oder die Unterstützung eines Kollegen.

00:12:10: Dieser Fokus auf das Positive kann dir helfen, die negativen Aspekte in den Hintergrund zurückzurücken.

00:12:15: Ich habe das damals auch in meiner Zeit bei VW gemacht, dass ich ein kleines Dankbarkeits-Tagebuch geführt habe.

00:12:22: Ich habe damals Fotos gemacht, dass ich wirklich immer gesucht habe, was könnte jetzt in mein Dankbarkeits-Tagebuch heute reinkommen.

00:12:28: Habe ich wirklich den Blick umgelenkt und das hat mir geholfen, Dankbarkeit zu spüren, zu empfinden,

00:12:36: obwohl ich nicht so glücklich in den Umständen war und ich will wirklich nicht behaupten, dass das widrige Arbeitsumstände war.

00:12:42: Das waren gute Arbeitsumstände, aber eben nicht die passenden für mich.

00:12:45: Ich habe mich damals total fehl am Platz gefühlt, ich hatte eine persönliche Lebenskrise, genau andere Geschichte.

00:12:50: Das heißt, das gilt nicht für mich und gleichzeitig hat es mir aber geholfen, mehr Zufriedenheit zu finden.

00:12:57: Es hat mein Problem nicht gelöst, aber es hat für den Moment doch den Fokus aufs positive gelenkt

00:13:02: und hat mir geholfen, den Blick auf das positive zu lenken.

00:13:08: Achtsamkeit und Selbstfürsorge, das ist auch eine Idee.

00:13:12: Du kannst Routine entwickeln, die dir helfen, mental stark zu bleiben.

00:13:16: Achtsamkeit, kleine Pausen, in denen du dich auf dich selbst besinnst.

00:13:19: Das kann einfach ein gutes Mittel sein, um bei dir zu bleiben, um immer wieder zu dir zu finden.

00:13:26: Es geht einfach darum, in dich hinein zu heuchen und zu erkennen, was dir gerade gut tut

00:13:31: und das in einem Umfeld das dir nicht gut tut.

00:13:33: Also da wirklich explizit nochmal zu schauen, an welchen Stellschrauben kannst du drehen?

00:13:38: Welche Grenze kannst du nochmal mehr setzen? Wo kannst du nochmal einen Gang zurück schalten?

00:13:43: Also da vielleicht auch die Herausforderung zu haben, mehr für dich einzustehen,

00:13:49: sogar in einem Umfeld, wo es besonders schwierig ist.

00:13:51: Also wenn du es da schaffst, dann schaffst du es in anderen Bereichen des Lebens erst recht.

00:13:55: Also ich habe das auch oft mit Coaches gemacht, dass wir so kleine Herausforderungen,

00:13:59: Challenges gebaut haben daraus, in einem Umfeld, in dem sie sowieso nicht langfristig bleiben wollten,

00:14:05: das sehr herausfordernd für sie war. Da haben wir eben kleine Herausforderungen uns gezielt gesucht,

00:14:10: die dann das Ganze mit einem Sinn versehen haben. Und deswegen bleibe ich.

00:14:17: Die Umstände sind zwar nicht gut, aber ich kann noch lernen, für mich einzustehen,

00:14:21: meine Grenzen zu setzen, mein Gehalt zu verhandeln, nein zu sagen.

00:14:25: All diese Sachen könntest du dir vornehmen, um so ein kleines Experiment,

00:14:30: ein kleines Spiel daraus zu machen und für dich das Sinn erleben zu steigern.

00:14:34: Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das eigene Verhalten zu gestalten.

00:14:39: Anstatt also gegen das Unveränderbare anzukämpfen, kannst du dir überlegen,

00:14:43: wie du deine eigene Reaktion auf diese Bedingungen gestalten kannst.

00:14:47: Das ist auch etwas, was ich schon erlebt habe, dass nämlich ganz, ganz viel Energie flöten geht,

00:14:53: weil wir uns gegen etwas, was wir nicht verändern können, was nicht in unserer Hand liegt,

00:14:59: auflehnen, weil wir in den Widerstand gehen gegen bestimmte Prozesse oder Menschen oder

00:15:06: Vorgehensweisen, wo wir sagen, das ist Quatsch, das ist einfach sinnlos und das möchte ich eigentlich

00:15:13: besser machen. Also das ist auch oft mit so einem Anspruch versehen, die Arbeit gutmachen zu wollen

00:15:18: und vielleicht ermöglicht das System, in dem du arbeitest, nicht, dass du deine Arbeit gutmachen

00:15:23: kannst. Und da habe ich schon ganz oft auch erlebt, dass die Einstellungen, was ganz

00:15:29: entscheidendes verändern kann, nämlich gehe ich zu diesen Dingen, die nicht veränderlich sind,

00:15:33: in den Widerstand oder nicht, akzeptiere ich sie so nicht, weil ich sie gut finde oder weil

00:15:38: ich plötzlich damit einverstanden bin, sondern weil ich weiß, es ist, wie es ist und ich kann

00:15:43: es gerade nicht ändern. Und wenn nicht gewollt ist beispielsweise, dass ich die beste Arbeitsleistung

00:15:48: bringe, die ich bringen könnte, dann bringe ich sie auch nicht. Nicht weil ich meinen eigenen

00:15:54: Anspruch herunterschraube, sondern weil die Situation ist, wie sie ist und weil ich erkenne,

00:15:58: wo mein Gestaltungsspielraum ist. Und auch dadurch können wir wahnsinnig viel Energie

00:16:03: wieder gewinnen, die wir für etwas anderes Sinnstiften daraus einsetzen können. Wenn ich auch noch mal die

00:16:10: Forschung von Friederike Hardring zitieren darf, die ja als Professorin auch schon mal hier im Podcast

00:16:16: war, aber davon unabhängig auch die Sinnforschung übergreifend zusammengefasst hat und da Schlüssel

00:16:23: daraus gezogen hat, sie sagt, dass die subjektzentrierte Perspektive, das ist also von einer Person,

00:16:30: wir haben gesagt, Sinnhaftigkeit ist individuell, also es muss eine Perspektive sein, die individuell

00:16:36: ist, eine individuelle Perspektive. Und sie hat noch mal die Bedeutung hervorgehoben von der

00:16:40: individuellen Wahrnehmung und Sinnzuschreibung. Auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen haben

00:16:45: wir die Möglichkeit, unsere Arbeit durch Umdeutung oder positive Besetzung subjektiv sinnvoll zu

00:16:50: gestalten. Diese Umdeutung kann beispielsweise durch das Konzept vom Jobcrafting geschehen,

00:16:56: bei dem wir unsere Aufgaben und sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz aktiv an unsere eigenen

00:17:01: Bedürfnisse und Werte anpassen. Wenn ich da mal praktische Beispiele geben darf, Jobcrafting,

00:17:07: das bedeutet beispielsweise, dass wir unsere Arbeit so umgestalten, dass sie besser zu uns passt.

00:17:11: Ja, wir haben einen Rahmen, den wir nicht verändern können, aber wir haben immer auch einen Rahmen,

00:17:15: den wir gestalten können. Das können zum Beispiel kleine Anpassungen in unseren täglichen

00:17:20: Aufgaben sein oder in der Art und Weise, wie wir mit unseren Kollegen oder Kolleginnen interagieren.

00:17:26: Das könnte zum Beispiel auch sein, dass wir sagen, okay, mir gefällt diese Arbeit nicht,

00:17:31: aber ich verstärke jetzt einmal die Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen. Ich gehe mit Menschen

00:17:38: mittagessen, weil mir Verbundenheit beispielsweise sehr wichtig ist. Dann, wenn du das weißt,

00:17:43: was dir wichtig ist, kannst du überlegen, was kann ich tun, um diesen Dingen Raum zu geben,

00:17:48: um diese Dinge zu intensivieren. Also, Bereichsübergreifendes Mittagessen, mal alte Kolleginnen und

00:17:54: Kolleginnen von früher anrufen, wie der Kontakt bei aufbauen, in den Austausch gehen,

00:17:58: vielleicht ein Format aufsetzen, keine Ahnung, was dir einfällt, was du tun könntest, um deine

00:18:03: Arbeit so zu verändern, dass sie deine Werte und Bedürfnisse bedient. Es gibt noch Reframing-Techniken.

00:18:10: Das sind Techniken, die dir helfen können, eine neue Sichtweise auf deine Arbeit zu entwickeln.

00:18:14: Wenn du also eine Aufgabe als langweilig oder sinnlos empfindest, dann könntest du versuchen,

00:18:19: sie als Teil eines größeren Ganzen zu sehen. Das anderen hilft oder deine eigenen Entwicklung dient.

00:18:25: Also, das ist auch etwas, was ich vorhin angedeutet hatte. Vielleicht setzt du dir einfach persönliche

00:18:30: Entwicklungsziele und dadurch durch dieses individuelle Ziel, das du dir setzt, wird

00:18:36: wieder eine Tätigkeit, die eigentlich vorher sinnlos war, eine sinnhafte Tätigkeit, weil sie dir eben

00:18:42: ermöglicht, gewisse Dinge zu lernen. Ein anderes Beispiel ist die Umdeutung einer Monotonaufgabe

00:18:48: als Herausforderung oder als die Möglichkeit, dich in Geduld und Sorgfalt zu üben. Das erinnert mich an

00:18:54: einen Job, den ich mal kennenlernen durfte, nämlich als Gartenterrapoiten, wo die Gartenarbeit

00:18:59: genutzt wurde, um psychische Herausforderungen und Konstitutionen, den zu begegnen und die

00:19:05: sichtbar zu machen. Wenn jemand zum Beispiel total perfektionistisch ist, dann wird er seine große

00:19:12: Freude im Garten haben, weil da wird es niemals perfekt sein. Da wird immer mal ein Blatt auf

00:19:16: der Erde liegen, was runtergefallen ist. Da wird immer mal ein Unkraut stehen oder etwas

00:19:21: ausgetrocknet sein, keine Ahnung. Also, es wird nicht den perfekten Garten geben und selbst wenn

00:19:27: es ihnen gäbe, wäre dann die Herausforderung für diese Person, die wachsen will, persönlich und

00:19:32: sich weiterentwickeln will, den Garten einfach so hinzunehmen, wie er ist. Und gewisse Dinge zu

00:19:37: machen, weil sie gut sind und gewollt sind, aber andere Dinge dann auch einfach sein zu lassen,

00:19:43: um eben zu lernen, diesen Perfektionismus loszulassen und zu überwinden. Zusammengefasst

00:19:50: bietet uns Viktor Frankl also einen tiefen Einblick, wie wir auch unter bietrieken Bedingungen

00:19:55: Sinn im Leben und damit auch im Job finden können. Es liegt manchmal nicht in unserer Macht,

00:20:01: die äußeren Umstände sofort zu verändern oder großartig zu verändern, aber wir können immer

00:20:06: unsere innere Einstellung und unsere Reaktion auf diese Umstände gestalten. Gerade in diesen

00:20:13: Momenten der inneren Freiheit liegt ein enormes Potenzial für persönliches Wachstum und Erfüllung.

00:20:17: Also, denke daran, es ist nicht immer der Job, der uns sind verleiht, sondern die Bedeutung,

00:20:23: die wir ihm geben. Ich bedanke mich, dass du heute wieder dabei warst und bis hierhin

00:20:28: dran geblieben bist. Ich hoffe, du konntest einige Inspirationen für dich mitnehmen und bin gespannt,

00:20:34: was du noch mal unter einem neuen Licht betrachten kannst, wo du noch mal die Bedeutung verändern

00:20:39: hast, wo du noch mal etwas in einen größeren Kontext einbetten kannst. Und wenn du wie gesagt

00:20:44: keine Lust hast, dort zu bleiben und du auch nicht gezogen bist, dort zu bleiben, sondern du die

00:20:49: Freiheit hast, dich zu verändern, dann melde dich sehr gerne an zu meinem kostenfreien Online-Seminar

00:20:55: am 16.09. um 20 Uhr. Dort zeige ich dir drei Strategien, die du nutzen kannst, um Sinn im

00:21:01: Arbeitsleben zu finden und zwar über deine eigenen Umstände hinaus. Wie findest du das passende?

00:21:06: Wie findest du überhaupt heraus, was individuell bedeutsam für dich ist? All das am 16.09. um 20 Uhr.

00:21:14: Ich wünsch dir jetzt noch eine wunderbare Woche und freue mich dich an dieser Stelle in der kommenden

00:21:19: Woche wieder zu hören. Dein Janik.

00:21:21: Danke.

00:21:23: [Musik]

00:21:25: [Pfiff]

00:21:27: Sie magistratieren sich nur für den Bächtegang.