00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu Kopfherz-Erfolg, dein Podcast für eine erfüllte Karriere.
00:00:12: Mein Name ist Janik und ich habe heute eine Gäste zu Besuch, die schon einmal da war.
00:00:17: Es geht nämlich um Dr.
00:00:18: Martina Weifenbach.
00:00:19: Sie hat ein mega spannendes Thema, nämlich Achtsamkeit im Unternehmen, das ich persönlich
00:00:24: sehr relevant finde, um die Arbeitswelt gut zu gestalten.
00:00:27: Und sie hat ein neues Buch rausgebracht, gemeinsam mit anderen Autoren, nämlich das
00:00:32: Buch "Erfolgsformel Achtsamkeit, Bewusst führen, nachhaltig gewinnen".
00:00:36: Und ich fand, das war ein toller Anlass, um uns nochmal über das Thema Achtsamkeit in
00:00:41: der Arbeitswelt auszutauschen.
00:00:43: Warum braucht es Achtsamkeit in der Arbeitswelt der Zukunft?
00:00:46: Was macht Achtsame Führung aus?
00:00:48: Und wie können wir Mitgefühl in unserem Arbeitsalltag integrieren?
00:00:53: Das alles erfährst du in dieser Folge.
00:00:55: Ich wünsche dir viel Freude beim Hören dein Janik.
00:00:57: Hallo und herzlich willkommen.
00:01:01: Super schön, dass du heute mein Gast bist, Martina.
00:01:03: Du warst ja schon einmal im Podcast und du hast ein neues Buch geschrieben, "Erfolgsformel
00:01:08: Achtsamkeit, Bewusst führen, nachhaltig gewinnen".
00:01:10: Und ich freue mich heute, dass du wieder dabei bist.
00:01:13: Ja, Janik, ich freue mich auch sehr.
00:01:16: Ich habe mir gerade schon beim Ankommen gedacht, wie schön, dass wir uns wieder sehen und ich
00:01:19: bin gespannt, wo es hingeht.
00:01:21: Ich teile ja deine Mission, Achtsamkeit in die Arbeitswelt zu bringen.
00:01:24: Und ich freue mich deswegen insbesondere auf unser Gespräch, weil ich finde, wir können
00:01:27: heute nochmal richtig Werbung für machen.
00:01:30: Warum ist aus deiner Sicht Achtsamkeit maßgeblich auch für den Erfolg?
00:01:34: Also dein Buch heißt ja auch "Erfolgsformel Achtsamkeit".
00:01:36: Also warum ist es aus deiner Sicht maßgeblich für Erfolg in diesen Zeiten?
00:01:41: Ja, danke für die Frage.
00:01:43: Ich muss dir ehrlich sagen, ich bin anfangs über diesen Titel selber fast gestolpert.
00:01:48: Wir haben ja mit 18 Autoren und Autorinnen das Buch geschrieben und auch den Titel
00:01:51: "Gubrain Storm".
00:01:52: Und ich habe mich am Anfang gefragt, darf ich mir diesen Titel anmaßen?
00:01:57: Ja, und es hat mich selber aber sehr nachdenklich gestimmt, weil was ist eigentlich Erfolg?
00:02:02: Damit befasst du dich ja auch sehr viel mit dieser Frage.
00:02:05: Und warum kommen Achtsamkeit und Erfolg zusammen?
00:02:09: Weil Achtsamkeit die Basis legt, überhaupt erstmal wahrzunehmen.
00:02:13: Bin ich erfolgreich?
00:02:14: In welchen Bereichen bin ich vielleicht auch erfolgreich?
00:02:17: Was bedeutet somit auch Erfolg in ja nicht nur im Berufsleben, sondern auch in der Wirtschaft,
00:02:23: für Industrien, für Unternehmen?
00:02:25: Und ich denke Erfolg ist heute einfach was anderes.
00:02:27: Es geht nicht mehr nur um die Gewinnmaximierung, sondern auch viel darum, Menschen mitzunehmen,
00:02:33: Innovationen nachhaltig zu gestalten und auch Erfolg somit nicht nur auf die Einzelperson
00:02:38: zu beziehen, sondern auch auf die Frage, welche Mehrwert stiften wir für die Gesellschaft,
00:02:44: für die Zukunft, für die Enkelgeneration dieser Anstehenden.
00:02:48: Und das ist für mich, warum Achtsamkeit und Erfolg zusammenkommen müssen, weil wir alle
00:02:52: ein Bewusstsein dafür entwickeln dürfen, was bedeutet Erfolg wirklich?
00:02:57: Wie fühlt sich Erfolg für mich persönlich an?
00:03:00: Aber wie kann ich dann vielleicht auch Erfolg mit anderen teilen, um das gemeinsame Wirken
00:03:05: nochmal zu stärken?
00:03:06: Dein Buch oder euer Buch richtet sich auch an Zukunftsbionäre in verschiedenen Bereichen.
00:03:10: Welche Fähigkeiten und Eigenschaften zeichnen denn diese Menschen deiner Meinung nach aus?
00:03:14: Ja, Zukunftsbionäre, das ist ja auch so ein Begriff.
00:03:17: Schaut man dann in die Zukunft oder schaut man auf die Gegenwart, mir hilft da immer
00:03:21: die Achtsamkeit an sich, also die Einladung immer wieder in die Präsenz zu kommen, ins
00:03:25: hier und jetzt.
00:03:26: Und dich selbst zu fragen, was kann ich im hier und jetzt gestalten?
00:03:31: Und das ist die erste Kompetenz, wenn man das so sagen möchte, Präsenz da sein und
00:03:36: wissen, wie du immer wieder in diese Präsenz kommst, ins bewusste Wahrnehmen von dir selbst,
00:03:42: von anderen, aber ehrlich gesagt auch von Opportunities und Möglichkeiten.
00:03:47: Und das ist für mich so die nächste Kompetenz, also die Gestaltungs- oder Innovationsfähigkeit
00:03:53: und die Fähigkeit dann eben auch Veränderung anzutreiben und mitzutragen.
00:03:58: Das ist so die dritte Kompetenz, also Veränderungsfähigkeit, was für mich nicht das Gleiche ist, wie Innovationsfähigkeit,
00:04:05: Veränderungsfähigkeit ist etwas, was mit mir zu tun hat, mit meinem Selbstbild und auch
00:04:11: mit der Kraft, mich als Mensch immer wieder weiter zu entwickeln.
00:04:14: Und ja, welche Kompetenz liegt dem noch?
00:04:18: Zu Grunde eine Führungskompetenz, also die Fähigkeit, sich selbst zu führen und auch
00:04:24: andere zu führen und damit immer wieder Vorbild zu sein und auch zu zeigen, es ist möglich,
00:04:30: es ist möglich, Dinge anzutreiben, Dinge zu verändern, Führung zu übernehmen, in Führung
00:04:34: zu gehen und auch manchmal mutig zu sein und Dinge zu hinterfragen.
00:04:39: Ich könnte jetzt noch so ein bisschen weitermachen.
00:04:40: Ich schließe ab mit den Faktoren Bewusstsein und Nachhaltigkeit.
00:04:44: Ich glaube auch heute ist es wichtig, eine gewisse Nachhaltigkeitskompetenz zu haben und zwar
00:04:49: nicht nur, damit ich mich cool branden kann, sondern vor allem ja, um einen Bewusstsein
00:04:55: dafür zu entwickeln, was kann ich ihm heute tun und wie kann ich diesen Nachhaltigkeitsgedanken
00:05:00: eben auch in meine Arbeit, in meinen Tun einbringen, um dann wiedergestalterisch tätig zu werden.
00:05:06: Eine Deiner Thesen ist ja auch, dass achtsame Führung durch Mitgefühl für sich und andere
00:05:10: entsteht.
00:05:11: Mein Eindruck ist, dass Gefühlen im Arbeitskontext eher skeptisch begegnet wird.
00:05:15: Nimmst du das auch so wahr?
00:05:16: Ja, du arbeitest ja auch viel im Coaching-Bereich, hast da schon viele Jahre Erfahrung und
00:05:22: vielleicht merkst du das auch.
00:05:23: Ich habe das Gefühl, wir sprechen schon eine ganze Weile über emotionale Intelligenz,
00:05:27: also sich selbst zu fühlen, andere zu spüren, Emotionen, Gefühle auszudrücken und sich
00:05:33: auch verletzlich zu zeigen.
00:05:35: Und gleichzeitig habe ich das Gefühl, ich starte diesen Dialog gerade auch mit Menschen
00:05:41: in höheren Führungspositionen im Unternehmen immer wieder neu und immer wieder sehr, und
00:05:46: jetzt kommt er wieder zu den Gefühlen, angstbehaftet.
00:05:48: Darf ich mich überhaupt emotional zeigen?
00:05:51: Darf ich mich verletzlich zeigen?
00:05:52: Wie geht das überhaupt?
00:05:54: Ich nehme einen Unterschied zwischen Männern und Frauen wahr.
00:05:56: Bin ich ganz ehrlich und oft bei Männern mehr Unsicherheit darüber.
00:06:00: Wie geht das?
00:06:01: Darf ich das?
00:06:02: Ist das okay?
00:06:03: Bei Frauen mehr Offenheit und trotzdem ist es ja ein gemeinsamer Dialog.
00:06:07: Also von dem her, ich glaube, wir sind in diesem Thema in vielen Teilen immer noch am Anfang.
00:06:11: Was ich aber auch merke, ist, dass sich Kommunikation verändert.
00:06:15: Also Menschen sprechen mehr aktiv aus der Ich-Perspektive und da kommt man ja manchmal gar nicht drumherum,
00:06:21: dann auch Befindlichkeiten anzusprechen, von sich zu sprechen, so empfinde ich das so,
00:06:26: wie ich das war, das spüre ich dabei.
00:06:28: Und ich habe manchmal das Gefühl, wir kommen wie so ein bisschen durch die Hintertür,
00:06:31: dahin dann doch eben über Emotionen zu sprechen, auch im Arbeitskontext und insbesondere
00:06:37: auch in der Führung.
00:06:38: Und ich glaube, wir haben so ein paar verstärkende Faktoren.
00:06:42: Wenn wir heute darauf gucken, ja, Märkte verändern sich schnell, wir haben alle herausfordernde
00:06:46: Jahre hinter uns.
00:06:47: Da sind viele Unsicherheiten da, auch krisenbehaftete Unsicherheiten und diese Dialoge, die kann
00:06:53: man einfach nicht mehr unter den Tisch kehren.
00:06:56: Und auch da habe ich das Gefühl, das kann förderlich sein, dann eben Unsicherheiten
00:07:01: auch aus der Führung heraus anzusprechen und zu sagen, was machen wir jetzt damit?
00:07:04: Wie geht es euch und was können wir gemeinsam tun, um dann eben auch aus einer Angst heraus
00:07:11: zu kommen, um dann wieder ins Tun zu kommen, wirksam zu werden, gemeinsam weiter zu gehen
00:07:18: und auch Opportunities, Gelegenheiten, Möglichkeiten zu kreieren.
00:07:21: Ich glaube, da gibt es auch einen Unterschied zwischen so hierarchischen Unternehmen und
00:07:25: selbstorganisierten Unternehmen, weil ich im selbstorganisierten Kontext höre ich oft,
00:07:30: wie von Spannungen gesprochen wird, die man wahrnimmt und die dann direkt adressiert
00:07:33: werden.
00:07:34: Und ich finde, das fand es erst so ein bisschen befremdlich und dachte, oh Gott, eine Spannung.
00:07:39: Ich habe was falsch gemacht oder ich habe dies oder das gemacht und habe gemerkt, dass
00:07:43: ich da schon ein bisschen alarmiert darauf reagiert habe und finde es aber, je länger ich damit
00:07:49: zu tun habe, eigentlich ganz hilfreich, um relativ schnell an Themen zu kommen, Dinge
00:07:54: zu klären, in ein gemeinsames Verständnis zu kommen.
00:07:57: Und das war, glaube ich, eigentlich eher nur so die Begrifflichkeit dieser Spannung und
00:08:01: gemeint damit war eben, dass man etwas in sich spürt.
00:08:04: Irgendeine Energie kann auch eine positive Energie sein, muss gar keine negative sein.
00:08:08: Und in den Kontexten, finde ich, wird das schon so gelebt und in eher hierarchisch organisierten
00:08:15: Unternehmen, so zumindest das Feedback, was ich auch bekommen habe, wird Emotionalität
00:08:20: häufig mit der Wutausbruch, ich schrei da meine Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen an,
00:08:25: ich fang an zu heulen, also etwas, was unbedingt vermieden werden sollte, so angesehen wird.
00:08:30: Aber genau, ich glaube, ein bisschen mehr Offenheit kommt nach und nach immer mehr für dieses
00:08:36: Thema.
00:08:37: Ja, das sehe ich auch so.
00:08:39: Ich mag das, dass du das Thema Spannung und Spannungsbasiertes Arbeiten auch mit anbringen,
00:08:44: weil ich merke die Erfahrung auch.
00:08:46: Also ich bringe gerade in hierarchische Kontexte immer so diesen Punkt der Spannungen und
00:08:51: argumentiere immer so ein bisschen mit der Physik.
00:08:52: Ich muss sagen, ich war furchtbar schlecht in der Schule in Physik, aber so viel habe
00:08:55: ich verstanden durch Reibung, kann auch Energie entstehen.
00:08:58: Und das Bild funktioniert oft ganz gut.
00:09:01: Also wenn wir über Spannungen reden, dann entsteht Energie.
00:09:04: Und Energie kann auch ein Antrieb sein.
00:09:07: Und das mag ich wahnsinnig gerne, weil wenn ich ganz, ganz ehrlich bin, hat mir das auch
00:09:11: selber manchmal geholfen, Dinge zu adressieren.
00:09:14: Auch manchmal spürt man ja so Krisen oder man spürt Konflikte, wenn man mit Teams arbeitet
00:09:20: und dann einfach mal den Finger in die Wunde zu legen, keine Angst davor zu haben und
00:09:24: so sagen, da sprechen wir jetzt mal drüber.
00:09:26: Und zu merken, wow, da passiert ja oft auch ganz schnell Auflösung.
00:09:29: Da kommen Leute überhaupt erst wieder ins Arbeiten.
00:09:32: Das hat so viel damit zu tun, Emotionen zu adressieren und zu lernen, das im Alltag
00:09:38: zu tun.
00:09:39: Und dann eben auch zu merken, manchmal ist es gar nicht so schlimm, wie sich es vielleicht
00:09:43: auch erst mal anfühlt, wenn ich es mit mir selbst ausmachen muss.
00:09:47: Wie wird denn aus der Wahrnehmung der Emotionen Mitgefühl?
00:09:50: Ja, da kommen wir wieder zur Achtsamkeit.
00:09:54: Also ich glaube nicht, dass es nur einen Weg gibt.
00:09:57: Und ich durfte die letzten Tage mit einem ganz tollen Team arbeiten, wo ich auch immer
00:10:03: wieder merke, es gibt so Teams, die haben so viel Mitgefühl schon in sich angelegt.
00:10:07: Ja, auch in Jobs, wo man es vielleicht erst mal gar nicht vermuten würde.
00:10:10: Was ich aber immer wieder merke, und jetzt muss ich mal einen Schritt zurücktreten,
00:10:14: da geht es auch im Buch darum, dass eben Empathie nicht immer gleich mitgefühlen ist.
00:10:19: Und die Achtsamkeit und die achtsame Praxis, die hat ja so einen besonderen Arm, nämlich
00:10:25: die liebevolle Güte und Mitgefühlsübungen, Mitgefühlsmeditationen, die im Prinzip immer
00:10:31: wieder daran arbeiten, Mitgefühl für mich selbst und Mitgefühl für es gegenüber zu
00:10:35: empfinden.
00:10:36: Und gleichzeitig eben mitzufühlen und nicht mitzuleiden.
00:10:41: Und ich glaube, das ist, um auf den Kern einer Frage zurückzukommen, der erste Schritt
00:10:46: zu erkennen.
00:10:47: Wir fühlen alle mit, aber auch zu erkennen, manchmal wollen wir vielleicht gar nicht mitfühlen,
00:10:52: weil wir mit leiden und weil sich das unangenehm anführt, weil uns das vielleicht sogar fast
00:10:56: schon in eine Hilflosigkeit bringt oder in ein Gefühl von, da ist jetzt gerade so viel
00:11:01: Schmerz, da kann ich eh nichts tun.
00:11:03: Also, erster Schritt durch die Achtsamkeitsübung mal zu lernen, wie fühlt sich Positives
00:11:08: Mitfühlen an, ohne mitzuleiden.
00:11:11: Und dann auch zu merken, okay, das ist was Positives.
00:11:14: Das ist ein positives Gefühl.
00:11:16: Und durch dieses positive Fühlen merke ich auch, ich komme in die Kraft und kann für
00:11:21: mich und vielleicht auch für andere da sein.
00:11:23: Und ich glaube, das sind einfach so Schritte erstmal zu realisieren, wie fühlt sich es
00:11:28: an.
00:11:29: Und dann unterscheiden zwischen Mitfühlen und Mitleiden und dann zu spüren, dass positive
00:11:34: Mitfühlen gibt mir auch Kraft, um dann eben aktiv zu werden und da zu sein für mich und
00:11:39: für andere und dann zu tun.
00:11:41: Und das tun wieder zu reflektieren, im positivsten Sinne zu reflektieren, um den Antrieb wieder
00:11:47: zu schaffen, das Mitfühlen an sich weiter zu vertiefen.
00:11:51: Warum sollten Führungskräfte mehr mitfühlen?
00:11:55: Ja, sollten sie das, ja?
00:11:57: Das kann man nicht sagen, provokativ Fragen.
00:12:00: Die Frage kriege ich so oft, ja?
00:12:02: Müssen sie das überhaupt?
00:12:03: Die müssen doch eigentlich nur fachlich gut sein.
00:12:05: Ganz provokativ, natürlich nicht, ja?
00:12:07: Das wissen ja alle.
00:12:09: Ich glaube, Führungskräfte sind heute in einer sehr herausfordernden Position.
00:12:15: Sie müssen fachlich am besten mega kompetent sein, ganz viele komplexe Zusammenhänge
00:12:21: überblicken und sehen und am besten auch noch verstehen.
00:12:24: Und gleichzeitig haben sie eine Fürsorgepflicht für die Mitarbeitenden und auch eine Verantwortung
00:12:30: für die Gesundheit der Mitarbeitenden.
00:12:32: Jetzt gehen wir mal auf den letzten Punkt.
00:12:34: Du weißt es auch, die Mental Health Zahlen, die gehen gerade durch die Decke, psychisch
00:12:39: bedingte Erkrankungen, steigen an und es gibt eine aktuelle Studie der TK, die sagt 63
00:12:47: Prozent der Mitarbeitenden sehen die Führungskraft als erste Ansprechperson.
00:12:51: Wenn sie das Gefühl haben, sie sind überlastet oder sie empfinden übermäßigen Stress.
00:12:57: Deshalb sollten Führungskräfte mitfühlen sein, ja?
00:13:01: Um zu sehen, was ist da eigentlich los, um auch Raum fürs Gespräch zu machen.
00:13:06: Aber um auch zu erkennen, soweit kann ich unterstützen und soweit kann ich es vielleicht
00:13:12: auch nicht mehr, ja?
00:13:13: Und dann zu wissen, wo ist die Grenze und wo muss ich zusätzlich vielleicht jemanden
00:13:17: mit einbinden oder den Mitarbeitenden-Helfe zu finden.
00:13:21: Und das geht nicht ohne Mitgefühl.
00:13:23: Wenn ich auf der einen Seite das Gefühl habe, ich muss alle Probleme lösen, dann brenne
00:13:27: ich mich als Führungskraft aus mit Leiden, ja?
00:13:30: Und wenn ich auf der anderen Seite gar kein Feingefühl habe, dann kann es passieren,
00:13:34: dass ich wertvolle Mitarbeitende verliere, was eigentlich gar nicht sein müsste.
00:13:40: Ich hatte neulich einen Podcast-Interview mit der Autorin Susanne Nickel, die die Generation
00:13:45: Z. als "Verzogen, Verweichlicht und Verletzt" beschrieben hat.
00:13:49: Und sie hat so ein bisschen die These oder die Frage in den Raum gestellt, nicht ganz
00:13:53: für Wort so formuliert, aber sie hat so dieses Thema in den Raum gestellt, wann ist es genug
00:13:58: und wann wird es zur Anstellerei, also wann ist es zu viel?
00:14:01: Also weil es geht ja auch um wirtschaftlichen Erfolg und das Buch von euch heißt ja "Erfolgsformel".
00:14:06: Also wo ist da diese, wo findet man die Balance, wie guckt man da genau hin?
00:14:10: Das ist so lustig, weil es ist fast so ne Antithese zu dem, was ich ganz oft höre,
00:14:14: Achtsamkeit und du sprichst immer davon, durch Achtsamkeit fördern wir die Produktivität,
00:14:20: das kann ja eigentlich nicht sein, musste ich gerade so ein bisschen schmunzeln.
00:14:24: Aber ich bin da ehrlich, ja, also Achtsamkeit und Achtsamkeitspraktiken wie Meditation,
00:14:29: Bewusstesatmen, Bewusstesgehen sind auch Wege, Fokus und Konzentration zu erhöhen und die
00:14:34: positive Produktivität zu erhöhen.
00:14:36: Das heißt ich bin in nem Leistungsbereich, wo ich das Gefühl habe, ja ich kann auch
00:14:40: wirklich was schaffen, ohne mich selbst auszubrennen und ich kann was schaffen in nem, ja in nem
00:14:47: Erleben von Flow, von wow das ist gerade richtig toll, was ja auch eine Arbeitszufriedenheit
00:14:51: unterstützt.
00:14:52: Ich weiß, ich drehe deine Frage gerade ein bisschen um, aber ich mach das ganz bewusst,
00:14:56: ja.
00:14:57: Ich habe immer so das Gefühl, man kann die Dinge einfach von allen Seiten immer kritisch
00:15:00: betrachten.
00:15:01: Jetzt auf die Gen Z gehen oder Generation Z, da haben wir gerade viele Debatten, ich
00:15:07: habe erst mit ner wunderbaren Frau gesprochen, die gesagt hat, jede Generation hat so viel
00:15:12: Potenzial und ich mag diesen Blick, ja, jede Generation hat so viel Potenzial.
00:15:16: Wenn man auf die Generation Z schaut, glaube ich, dass da ganz viel diagnostiziert wird,
00:15:22: ja, also ihr habt alle Mental Health Probleme und um Gottes Willen und das bekommen man
00:15:27: dann zu hören aus verschiedensten Bereichen, so Beispiel an der Uni, an der Hochschule,
00:15:32: aus dem Umfeld und natürlich befasst man sich dann mit der Frage, ja was ist mit mir eigentlich
00:15:36: los, was ist mit mir eigentlich falsch.
00:15:38: Und gleichzeitig ist ja schön, dass alle sagen Gen Z ist irgendwie so Sinn ausgerichtet,
00:15:43: ich darf mit vielen Menschen auch arbeiten, female Entrepreneurs zu diesem Thema Sinn,
00:15:49: ja.
00:15:50: Und ich habe immer das Gefühl, es ist auch wahnsinnig viel Druck, ja.
00:15:51: Jetzt musst du auch noch wissen, was dein Sinn ist und dein Purpose und deine Ausrichtung,
00:15:54: dann hast du noch, habt ihr alle noch Mental Health Probleme, ich überspitze, ja.
00:15:59: Aber ich glaube, da ist schon ganz schön viel, was schon Erwartung da, was Gen Z ist und
00:16:04: was sie zu tun hat und das ist für mich die logische Konsequenz.
00:16:08: dann verhandelt man halt entsprechend, wenn man ins Arbeitsleben einsteigt. Also vielleicht sollten
00:16:13: wir weniger diagnostizieren und mehr Angebote schaffen, Angebote zum einen um ein Flow erleben,
00:16:19: im Job wirklich zu haben und das dann positiv mit anderen Menschen zu reflektieren, vielleicht auch
00:16:25: mit Kollegen und Kolleginnen, die schon länger im Job sind und eine andere Erfahrung haben und anders
00:16:31: auf Dinge blicken und gar nicht von oben herab, sondern eher auf Augenhöhe und gleichzeitig,
00:16:35: wenn man eben merkt, ja, da sind vielleicht Herausforderungen da, psychisch bedingte Herausforderungen,
00:16:40: vielleicht auch andere, ja, auch darüber gar nicht so stark zu diagnostizieren, sondern zu sagen,
00:16:45: okay, was können wir denn jetzt tun? Weil die Werkzeuge und Mechanismen, die wir haben, die
00:16:50: sind ja oft ganz einfach, ja, also mal Pausen zu machen, mal eine kurze Atemübung zu machen,
00:16:56: ins Tageslicht zu gehen, eine Runde um Block zu laufen, das sind alles nicht die großen Sachen,
00:17:00: aber oft machen eben die einfachen Tools, die ich so nutze im beruflichen und privaten Alltag
00:17:07: und die Routinen, die ich so etablieren, einen Unterschied und ob das jetzt Genset ist oder
00:17:12: nicht, das tut uns allen gut. Also anstatt zu urteilen, ist vielleicht eher die Frage,
00:17:16: was können wir gemeinsam tun, um das Bewusstsein zu erhöhen und dadurch auch ein nachhaltiges
00:17:24: Erfolgserlebnis zu schaffen, das auf Achtsamkeit basiert.
00:17:27: Das finde ich total schön. Ich bin auch gar nicht der Fan von der Unterscheidung überhaupt in
00:17:32: verschiedene Generationen und den Ansatz zu schauen, was kann ich an kleinen Dingen tun,
00:17:38: um Arbeit gesund zu gestalten, finde ich ein super Ansatz, also muss ja ja nicht immer sein,
00:17:43: wir arbeiten jetzt nur noch alle zehn Stunden die Woche und keine Ahnung, was für sonstige
00:17:47: Benefits, die auch hilfreich sein können, sondern wie können wir bewusst, gut, achtsam und gesund
00:17:53: arbeiten, also finde ich eine sehr gute Herangehensweise. Wie können Führungskrafte dann mitgefühl
00:17:58: im Arbeitsalltag integrieren? Ja, gute Frage. Auch das muss nicht kompliziert sein, ja. Also der
00:18:04: erste Schritt ist immer und immer, was ich selbst anfangen. Wenn ich mit fühlend mir gegenüber
00:18:10: selbst bin und Selbstführung übernehme, ist das der erste Schritt hin zu guter Führung. Das hat
00:18:16: ja auch was mit Nachhaltung, mit einem Mindset zu tun. Und das sind so kleine, gesunde Routinen,
00:18:21: wie zum Beispiel am Morgen, bevor man den Computer einschaltet oder die E-Mails am Handy checkt,
00:18:27: einfach mal dreimal tief ein und wieder auszuatmen und sich einfach mal zu fragen, wie geht's mir
00:18:31: gerade? Also ein kleiner Minicheck in der die Selbstwahrnehmung stärkt, auch die Wahrnehmung von,
00:18:39: was habe ich eigentlich gerade für Bedürfnisse, was brauche ich gerade und dadurch schon auch
00:18:43: wieder eine Klarheit im Tun und auch in der Kommunikation schärft. Ja und wenn ich merke,
00:18:49: ach das funktioniert ja richtig gut, dann kann ich das als Führungskraft auch ins Team tragen und
00:18:53: einfach mal bewusst die Frage stellen, hey, wie geht's euch jetzt gerade? Ja und das ist jetzt
00:18:58: aber wieder Führungskompetenz, das muss man dann eben auch ein bisschen moderieren. Also die Gefahr
00:19:03: ist ja dann oft und das haben auch viele Führungskräfte, diese Angst, das läuft dann aus dem
00:19:07: Ruder. Wie kann man es moderieren, indem man zum Beispiel sagt, wie geht's euch heute anhand der
00:19:12: Wetterlage? Ich habe manchmal das Gefühl, das haben wir mittlerweile alle schon gehört und
00:19:16: trotzdem wird es immer noch nicht integriert in Routine und Abläufe. Oder was man sagen kann,
00:19:21: es als Führungskraft, wie ist denn das Energielevel heute von eins bis zehn? Lass uns mal einen kurzen
00:19:27: Check machen, vielleicht auch ein digitales Board mit einbinden, dann haben wir es visualisiert und
00:19:32: damit hat jeder diesen Moment von Selbstwahrnehmung und aber auch diesen Moment der Begegnung.
00:19:38: Selbstwahrnehmung, sich selbstbewusst fühlen, ist Mitgefühl mit mir und dann das Visualisieren
00:19:46: oder das Sehen oder das Wahrnehmen der anderen und das funktioniert in jedem Raum, ja digital,
00:19:51: hybrid vor Ort, ist dann dieses Mitgefühl für andere. Das kann die Führungskraft tun,
00:19:56: also bewusst Rituale und Tools einführen. Ich bin mir sicher, darüber hast du schon ganz oft in
00:20:01: deinem Podcast gesprochen. Was kann die Führungskraft noch tun? Hohe Aktiv kommunizieren, einfach mal
00:20:07: auf einen Menschen zugehen und sagen, hey, lass uns jetzt mal einen Kaffee trinken, Tee trinken
00:20:12: oder eine Runde um Block laufen und du erzählst mir jetzt einfach mal fünf bis zehn Minuten lang,
00:20:17: was dich gerade wirklich beschäftigt. Also gar nicht die 20 Dinge, sondern vielleicht die
00:20:22: zwei, drei Dinge, die dich extrem beschäftigen. Das darf auch was Privates sein und einfach mal
00:20:27: hinhören, nur zuhören. Auch das trainiert den Mitgefühlsmuskel, ja. Und was man dann auch noch
00:20:32: machen kann, was ich ganz schön finde, ist die sogenannten Diadenübungen, vielleicht mal in
00:20:37: einer vereinfachten Form, dass man sagt, okay, ich bin jetzt Führungskraft, du bist vielleicht mein
00:20:43: Mitarbeiter oder eben Teil unseres Teams und lass uns doch mal zu zweit und dann vielleicht auch in
00:20:49: der größeren Runde üben. Wir sprechen erst mal über eine Sache in den letzten 24 Stunden,
00:20:54: die wir individuell als herausfordernd empfunden haben. Und dann teilt erst die eine Person,
00:20:59: zwei Minuten lang und dann die andere. Das inkludiert die Führungskraft, also die Führungskraft
00:21:04: teilt auch. Und danach sprechen wir für zwei Minuten drüber, hey, wofür sind wir eigentlich
00:21:09: dankbar, wenn wir auf die letzten 24 Stunden gucken, ja. Und das in der Gegenseitigkeit zu machen,
00:21:15: trainiert nicht nur extrem die Empathie, die mitführende Empathie, sondern das stellt auch
00:21:20: Beziehung her, das stellt Verbindung her. Wenn man sieht, wir haben alle unsere Themen, wir sind
00:21:24: alle verletzlich. Und gleichzeitig, was ich an dieser Übung so toll finde, ist im zweiten Teil
00:21:31: merkt man immer, wir haben alle auch eine extreme Lösungskompetenz in uns veranlagt. Also die
00:21:36: Führungskraft muss nicht die Probleme lösen, sondern im Gegenteil, oft wissen wir selbst,
00:21:41: aber nur dieses laute Aussprechen hilft schon mehr zu erkennen, wie viel Kompetenz eigentlich in
00:21:47: mir angelegt ist. Also das sind zum Beispiel Übungen, die Führungskräfte initiieren können,
00:21:52: die sie aber nicht alleine durchführen können. Und das ist auch das Schöne daran. Dadurch bewegen
00:21:59: sie ja auch schon wieder andere, diese Tools und Werkzeuge weiterzutracken. Und wenn man solche
00:22:04: Methoden dann auch ins Team reinbringt, in die Organisation reinbringt, dann habe ich immer
00:22:09: so das Bild vom Stein vor Augen, ja, den man ins Wasser wirft, der dann seine Kreise zieht und
00:22:15: der eben schon auch zur Kulturveränderung führt, ohne dass man vielleicht ständig darüber sprechen
00:22:21: muss, sondern man lässt eigentlich einen organischen Prozess zu und ein mitfüllendes Wachsen.
00:22:25: Das ist witzig, dass du diese Übung nennst, weil ich war letzte Woche erst bei einem Seminar,
00:22:29: wo wir so was ganz ähnliches gemacht haben. Und ich kann das bestätigen, dass das total viel
00:22:34: dabei offen gelegt wird, sichtbar wird. Und auch ein Thema für mich jetzt hochkam, dass ich gar nicht
00:22:40: so auf dem Schirm hatte, dass aber super relevant ist. Und es war für mich so hilfreich. Also kann
00:22:45: ich nur empfehlen, wirklich diese Übung mal zu machen. Ja, ja, total schön. Und ja, wie du sagst,
00:22:51: man muss es mal selbst machen, um wirklich die Kraft auch zu erkennen. Ja, da ist so eine Power
00:22:55: dahinter und es dauert ja auch nicht lange. Und das ist ja auch irgendwie das Schöne daran.
00:23:00: Du sprichst ja nicht nur von Präsenz und Bewusstsein den Mitarbeitenden gegenüber,
00:23:04: sondern auch der Zukunft oder der Offenheit der Zukunft gegenüber. Inwiefern ist es da wichtig
00:23:09: und hilfreich? Achtsamkeit und Achtsamher praktiken unterscheidet man ja so ein bisschen. Also es gibt
00:23:14: die Achtsamher-Praktiken, wie ihr so den Fokus auf etwas richten, zum Beispiel auf den Atem oder
00:23:20: auf die Wahrnehmung des Körpers, wie zum Beispiel Bodiescans oder eben Atemübungen. So, und dann
00:23:25: gibt es die offenen Meditationen. Und das sind so, ich finde immer so die Übungen. Ich mag das
00:23:31: Bild von, man öffnet den Kopf und schaut einfach mal allem zu, was da so los ist, an Gedanken, an
00:23:36: Emotionen, an Dingen, die da so herumwirbeln in unserem Wunder weg, koppelt mit den ungefähr
00:23:42: 70.000 Gedanken am Tag, die da so unterwegs sind. Was ich gemerkt habe, wenn man Achtsamkeit
00:23:47: praktiziert. Vor allem eben auch diese offenen Meditationsformen, die oftmals die Herausfordersten
00:23:56: sind, weil dieses Nicht-denken, ja das ist nicht in uns Menschen angelegt, aber wir können lernen,
00:24:00: den Gedanken zuzugucken. Und wenn man diese Meditationsformen übt, dann passiert was Magisches.
00:24:07: Und zwar, es passiert Kreativität. Es passiert, dass man oftmals danach aus der Meditation kommt
00:24:13: und ganz viele neue Ideen in sich hat. Neue kreative Impulse. Also gefühlt Gedanken, die man so
00:24:20: vorher noch nicht gedacht hat. Ich behaupte immer, die sind nicht neu da, sondern das sind einfach
00:24:25: vielleicht Gedanken, für die man sonst keinen Platz hatte, um sie wahrzunehmen, weil man so
00:24:29: beschäftigt war, die anderen 70 Prozent der wiederholenden Gedanken immer wieder zu denken.
00:24:34: Und diese neuen Gedanken sind der Beginn für Offenheit und Neugier und Kreativität. Und diese
00:24:41: neuen Gedanken, zumindest ist es eine persönliche Erfahrung von mir, sind keine angstbehafteten
00:24:46: Gedanken, sondern das sind oft Möglichkeiten, das sind Gelegenheiten, das sind Chancen, Dinge zu tun.
00:24:52: Und das sind vielleicht ganz kleine Dinge, die man tun kann, die aber eine große Wirkung schaffen
00:24:58: können. Und deshalb erst mal Fördert, Achtsamkeit, Offenheit und Kreativität aus meiner persönlichen
00:25:03: Erfahrung und das unterstreicht auch die Forschung. Und wenn wir dann auf die Zukunft blicken,
00:25:08: ja, viel, was ich heute wahrnehme und erlebe und vielleicht geht es dir auch so, Zukunft wird
00:25:13: so viel diskutiert aus einer angstbehafteten Perspektive. Klimawandel ganz furchtbar,
00:25:19: weitere Krisenherde in der Erde und überhaupt mit der Digitalisierung, das ist alles ganz
00:25:24: schlimm und KI ist jetzt noch die nächste Gefahr. Also alles ist gefährlich, alles, was irgendwie
00:25:30: uns ja aber auch ganz sicher in die Zukunft begleiten wird. Krisen werden bleiben, das Internet
00:25:35: wird bleiben, die Digitalisierung KI wird bleiben. Also ist doch eigentlich die simple Frage,
00:25:40: wie kann ich meine Perspektive darauf verändern und die Tools und Medien, die uns heute zur
00:25:46: Verfügung stehen, positiv nutzen, um vielleicht auch diese Krisen, die da sind, aktiv anzugehen.
00:25:51: Das sind so ganz einfache Fragen wie, was haben wir eigentlich schon gelernt, was können wir
00:25:56: daraus weiterentwickeln, was ist das Neue, was wir bisher noch nicht gesehen haben und wie
00:26:02: können wir uns vielleicht auch dran freuen, jetzt ein kurzer Blick zurück, darüber freuen,
00:26:07: wie wir Krisen gemanaged haben, welche Stärken ziehen wir daraus, um dann wieder Zukunft zu
00:26:11: gestalten. Also für mich ist es um es einfach nochmal zusammenzufassen, die Achtsamkeit und die
00:26:18: Achtsam mit Praxis eine Basis dafür, Offenheit, Neugier und Nicht-Bewertung mehr in den Alltag
00:26:24: zu bringen, Raum für neue Ideen und Kreativität zu schaffen und anders auf die Zukunft zu blicken,
00:26:31: und zwar nicht negativ und angstbehaftet, sondern eher offen, ja fast schon mit einer Vorfreude
00:26:37: darauf und auch mit einem Wissen darüber, dass in uns als Menschen so viel Problem,
00:26:42: Lösungskompetenz natürlich angelegt ist, dass wir diese Krisen mit all den Möglichkeiten,
00:26:47: die wir heute haben, sicherlich eigentlich auch meistern können.
00:26:50: Und der positive Blick hilft uns ja auch, dann die Verantwortung zu übernehmen,
00:26:54: die wir übernehmen müssen, wenn wir immer nur sagen, es wird schrecklich. Und ich neige übrigens
00:26:57: auch dazu zu sagen, wir haben sehr viele Krisen und das ängstigt mich ein Stück weit, aber gleichzeitig
00:27:03: weiß ich eben auch, dass wir ja die Zukunft gestalten mit dem, was wir heute tun und deswegen
00:27:08: ist es so wichtig, heute Verantwortung dafür zu übernehmen und auch diesen positiven Blick zu
00:27:13: haben, zu sagen, es könnte auch alles ganz anders kommen und wie könnte es denn schön sein?
00:27:16: Ja absolut, also wenn man so auf das eigene Leben guckt, ja Krisen sind Teil des Lebens,
00:27:23: Herausforderungen sind Teil des Lebens und ich mache wirklich sehr gerne eine Übung mit dem
00:27:29: sogenannten Krisenmanager, der mir immer ganz viel Einsicht über das Leben andere gibt. Das ist
00:27:34: ein Geschenk, ja aber ich mache es auch immer selber mit, wenn ich das in Trainings mache und
00:27:38: ich merke immer wieder, aus den Krisen, die man im Leben so hat, kann man einfach so viel Stärke
00:27:44: schöpfen, so viel Problemlösungskompetenz und auch Perspektive. Und wenn man das mal überträgt,
00:27:50: ja auf Menschheit, ja und was da vielleicht einfach an Wissen und Kompetenz eigentlich schon
00:27:56: natürlich in uns angelegt ist, bin ich der Überzeugung, kann das helfen, diese Krisen,
00:28:01: die absolut, ja die machen Angst und die geben einem das Gefühl von Unmacht, weil scheinbar ist es
00:28:06: so groß, dass man nichts tun kann und scheinbar ist es trotzdem so klein, dass es dich direkt
00:28:10: betrifft, das fühlt sich gefährlich an, ja aber wenn man halt darauf guckt, was die Menschheit
00:28:14: schon geschafft hat und davon sind wir ja irgendwie alle auch ein Teil, denn glaube ich gibt es Hebel,
00:28:19: ja dann gibt es Kraft, das stärkt irgendwie die Problemlösungsmuskulatur oder die Resilienz, ja.
00:28:26: Martina, welche kleinen Schritte würdest du denn unseren Zuhörerinnen und Zuhörern empfehlen,
00:28:31: um achtsamer und bewusster in ihrem beruflichen Alltag zu agieren?
00:28:34: Nummer eins, immer mal wieder stehen bleiben im Alltag, nicht von einem To-do ins nächste
00:28:42: Hetzen und stehen bleiben, sich mal umgucken und für einen Moment den Fokus vielleicht auf eine
00:28:50: Sache richten, die man in diesem Moment als schön empfindet, als magisch, als kleines Wunder.
00:28:55: Ich denke, das hilft auch schon einfach zu spüren, welche Kraft Präsenz hat, also Nummer eins,
00:29:02: immer mal wieder stehen bleiben. Nummer zwei, ganz eng damit verwunden, zwei, drei, vielleicht sogar
00:29:09: viermal am Tag, mal drei bewusste, tiefe Atemzüge nehmen und zu merken, dass der Atem unser
00:29:17: direktes Werkzeug ist, um unser Nervensystem zu regulieren und wieder in Ruhe und Kraft zu finden.
00:29:25: Also immer mal wieder, dreimal tief ein und wieder ausatmen, wir nehmen so viele Atemzüge
00:29:31: jeden Tag, da sind dreimal drei oder dreimal vier, nicht viel und trotzdem haben sie eine starke
00:29:38: Wirkung. Und Nummer drei, am Abend, sich immer mal überlegen, was sind drei Dinge, für die ich
00:29:45: heute dankbar bin? Also drei Dinge, für die ich dankbar bin und diese Dankbarkeit auch wirklich
00:29:50: spüren, also physisch spüren. Denn Dankbarkeit löst Serotonin aus, Serotonin macht uns happy
00:29:57: und zufrieden, es ist ein wunderbarer Gegenspieler zu Adrenalin und dem ganzen Stress-Cocktail.
00:30:02: Ja und dieses Gefühl der Zufriedenheit, wenn wir das mit in die Nacht nehmen, dann machen wir auch
00:30:08: wieder damit auf und gehen ganz anders in den neuen Tag. Deshalb finde ich gerade Dankbarkeit
00:30:13: am Abend zu kraftvollen. Also erstens immer mal wieder stehen bleiben, zweitens immer mal wieder
00:30:18: atmen und drittens abends Dankbarkeit empfinden und dann hat man schon ganz, ganz viel für sich
00:30:24: selbst und für viele im Umfeld und vielleicht auch darüber hinaus getan. Vielen Dank, super Tipps.
00:30:30: Ich habe noch eine Abschlussfrage für dich und zwar wüsst ich gerne, was du tun würdest,
00:30:34: wenn du Arbeitsministerin wärst? Welches Projekt oder welches Thema würdest du als erstes angehen?
00:30:40: Ich würde es forcieren, dass es Achtsamkeits- und Bewusstseinszentren gibt, die für alle
00:30:46: offen und frei zugänglich sind, wo jede und jeder, egal welchen Alter es lernt, Achtsamkeit ganz
00:30:54: ganz einfach zu praktizieren und einfach mal nicht mit kurzen Miniinterventionen, um das dann
00:31:01: wieder weiterzutragen. Und ja, das ist vielleicht eher gesamtgesellschaftlich als auf Arbeitsminister
00:31:07: Ebene, aber es wird die Art, wie wir arbeiten und wie wir Arbeit auch betrachten, nämlich vielleicht
00:31:13: als etwas, das uns selbst ausdrückt mit unseren ganzen Potenzialen und der Fähigkeit,
00:31:18: somit uns in die Gesellschaft einzubringen. Ich glaube, das würde die Perspektive darauf
00:31:22: verändern, weil ich glaube ganz ehrlich, dass unser Blick auf Arbeit falsch ist und dass Arbeit
00:31:30: eigentlich immer nur der Ausdruck von dem ist, was wir ja ganz natürlich in uns angelegt haben,
00:31:36: unseren Potenzialen und wie wir es am besten für die Gesellschaft eigentlich zum Ausdruck bringen
00:31:41: können. Deshalb würde ich das so machen, ja mit kleinen Achtsamkeitszentren, Miniinterventionen,
00:31:47: die einzugänglich sind, um für sich selbst immer wieder Achtsamkeit zu erfahren und sie dann weiter
00:31:51: zu tragen. Martina, vielen Dank, dass du heute hier zu Gast warst. Danke für deine inspirierenden
00:31:56: Einblicke und dir das Buch von dir oder von euch verlinkt in den Show Notes. Alles Gute für dich
00:32:01: und für euch und hoffentlich bis bald. Ja, danke für die schönen Fragen.
00:32:06: [Musik]